Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet

von Zoran Drvenkar
Beltz & Gelberg Verlag
2022, 106 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Preis: 13,00 Euro

Der einzige Vogel, der die Kälte nicht fürchtet hat ein paar bunte Federn um den Bauch hängen, gleichzeitig drei Federn auf dem Kopf, einen übergroßen schwarzen Schnabel, eine grüne Weste und eine Tasche mit Konfetti.

Von so einem Vogel habt Ihr ja noch nie gehört? Dann wird es aber Zeit, dass Ihr Euch mit Ricki auf den Weg macht, um diesem einzigartigen Vogel zu begegnen.

Ricki wiederum macht sich eigentlich auf den Weg um den Winter zu finden. Seit einem Jahr ist es kalt. Es liegt Schnee und die Eiskristalle schmiegen sich an die Fenster. Rickis Mama und Papa liegen dick eingemümmelt mit Wollmützen und Schal unter den dicken Daunendecken und warten. So wie der Rest der Welt darauf wartet, dass der Winter endlich vorbei geht.

Am Anfang waren die Kinder noch begeistert: Schlittenfahren, Schneeballschlacht, Schneemann bauen. Auch Ricki findet es toll. Was für eine herrliche Winterwelt. Aber nachdem er den 38. Schneemann gebaut hat, kann auch Ricki den vielen Schnee nicht mehr sehen. Er sehnt sich nach dem Frühling und seinen zarten Grüntönen, nach dem Sommer mit seinem herrlichen Duft nach Gras und dem Herbst mit seinem launischen Wind und den zauseligen Blätterhaufen.

Ricki beschließt etwas zu unternehmen. Er macht sich auf den Weg den Winter zu finden und ihn zu fragen, warum er nicht gehen mag. Durch dichtes Schneegestöber gelangt er schließlich an den kältesten Ort der Welt. Und wenn Ihr ihn begleitet, werden Ihr dort auch auf den einzigen Vogel, der die Kälte nicht fürchtet treffen. Wenn Ihr dann eine Ladung Konfetti und ein freundliches „Helau“ hört, könnt Ihr Euch wundern. So wie Ricki sich auch wundert.

Aber er lässt sich nicht abschrecken und auch nicht davon abhalten, weiter nach dem Winter zu suchen. Und das solltet Ihr auf jeden Fall auch – weitersuchen.

Dem Autor Zoran Drvenkar ist der Vogel schon in seiner frühen Kindheit begegnet. Aber da niemand außer ihm diesen sonderbaren Vogel kannte, und das dem Vogel höchstpersönlich schwer zu schaffen machte, schrieb er die Geschichte für uns alle auf. Da wir alle nicht wissen konnten, wie der Vogel aussieht, musste ihn jemand zeichnen. Martin Baltscheit hat sein ganzes Leben darauf gewartet, dass Zoran bei ihm an der Tür klopft und ihn darum bittet, den einzigen Vogel, der die Kälte nicht fürchtet für ihn und natürlich für uns alle zu zeichnen. Das klingt sonderbar und wundervoll zugleich.

Und am Ende entstehen dann wunderbar magische Geschichten, so wie diese hier.

Bremen, 28. Juli 2022