Buchcover "Sanggo der Waisenjunge" von Taba Keutcha

Sanggo der Waisenjunge

von Taba Keutcha
Vielfalt Verlag
2015, 95 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Zu diesem Buch möchte ich Taba Keutcha zu Wort kommen lassen, der das Buch geschrieben hat:

„Ich bin Taba Keutcha, stamme aus Kamerun und lebe seit mehr als 15 Jahren in der schönen Stadt Leipzig. Wenn man als Afrikaner nach Deutschland kommt, wird man früher oder später mit Rassismus und Diskriminierungen aller Art konfrontiert.

Vor einigen Jahren begleitete ich meinen damals achtjährigen Sohn, der einem Fußballverein angehörte, zu einem Spiel. Weil er torgefährlich war, wurde er während des Spiels massiv vom Vater eines Kindes der Gegenmannschaft rassistisch beschimpft. Obwohl alle anderen Zuschauer die Beleidigungen ebenso laut und deutlich hören konnten, ging das Spiel weiter, als sei nicht passiert.

Ich war so schockiert, dass ich versucht habe, zu verstehen, was bei manchen Menschen zu solch einem Verhalten führen kann. Als ich nach Deutschland kam, hatte ich nicht vor, mich sozial zu engagieren, aber angesichts solcher Erfahrungen blieb mir keine andere Alternative, als mich für eine positive Einstellung zur Vielfalt und insbesondere gegenüber Afrika in der Gesellschaft einzusetzen.“

Erzählt wird die Geschichte von Sanggo, dem Waisenkind, das irgendwo in einem afrikanischen Dorf aufgrund absurder Traditionen und Neid stark diskriminiert wird. Die Bewohner glauben, dass auf allen Waisenkindern ein Fluch liegt, dass sie von einem bösen Zauber besessen sind. Aus Angst davor, dass sich das Böse auf die gesamte Gemeinde überträgt, hat man Waisenkinder aus der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen und vertrieben.

„Waisenkinder sind, wie alle anderen Kinder auch, die Zukunft jeder Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir unsere Eltern und Vorfahren achten, da wir ohne sie nicht auf der Welt wären. Wenn wir lernen, die Natur zu beobachten, zu verstehen, zu respektieren, zu schützen und in Einklang mit ihr zu leben, werden wir ein wunderbares Leben haben.“

Weise Worte, die jeder verstehen wird, der sein Herz öffnet. Eine Geschichte, die mich sehr berührt hat und Bilder und Farben, die ihre eigene Sprache sprechen.

Bremen, 15. April 2016