„Sie sagen, ich sei ein Streber, weil ich in der Stunde mitarbeite.“ „Sie sagen, ich sei ein Weichei, weil ich mich nicht prügeln will.“ „Sie haben die Freundschaft zu einer Mitschülerin zerstört!“ „Sie sagen, ich lebe in einer anderen Welt und würde nur alles falsch verstehen..“

Betroffene sehen das anders.
Ich auch.
Ich nenne das Mobbing.
An Eurer Schule ist das nicht so?
Glaube ich nicht.

Die allermeisten Kinder und Jugendlichen, die gemobbt werden, schweigen.
Die allermeisten Lehrkräfte und auch die Eltern der Betroffenen schweigen.
Für jedes ihrer Kinder ist die Schule ein Gefängnis.
Jede Schulstunde ist eine Strafe.

Der Junge im Buch denkt darüber nach, vom höchsten Treppenabsatz seines Treppenhauses zu springen, damit es aufhört. Stop! Augen auf! Seht genau hin! Macht es öffentlich. Dafür gibt es Ansprechpartner!!! Seid Zeugen und helft!

Wir alle sind Menschen!!! schreibt der Autor Tàssies in seinem Nachwort zum Bilderbuch.

„Bullying an Schulen und Mobbing durch Mitschüler und Mitschülerinnen ist ein Tabu für viele Erwachsene, paradoxerweise auch für Eltern und Lehrende. Deshalb liegt mir das Buch so sehr am Herzen. Es macht das Thema greifbar und will dazu bewegen, Stellung zu beziehen. Unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, Kindern beizubringen, wie man gut und respektvoll miteinander umgeht, ihnen aber auch gesellschaftliche Probleme vermittelt und soziales Fehlverhalten aufzeigt: Ungleichheit, Ablehnung von Schwächen und Unterschieden, harter Wettbewerb und Gewalt führen zu konfliktbeladenen Machtverhältnissen und Rangordnungen.

Wir sind alle aufgefordert, unser Miteinander besser zu gestalten, indem wir unsere Komplexität und unsere manchmal großen Unterschiede annehmen und wertschätzen. Das können wir, weil wir weder Äpfel noch Birnen sind: Wir alle sind Menschen!“

Bremen, 9. Oktober 2022