Buchcover "Warum Kater Konrad ins Wasser sprang und eine Maus in die Luft ging" von Sabine Ludwig

Warum Kater Konrad ins Wasser sprang und eine Maus in die Luft ging

von Sabine Ludwig
cbj
2016, 158 Seiten
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
Preis: 12,99 bzw. 9,99 Euro

Wenn in der Kaffeeküche eines Büros die Kaffeebecher wochenlang nicht ausgespült werden, setzt sich am Boden Schimmel an. Jemand wie ich würde dann sagen: Prima, hier bilden sich Kulturen, mit denen wir uns später mal unterhalten können.

Warum ich Euch das erzähle? Weil Kater Konrädchen (seine Mama nennt ihn immer noch so, weil sie sich nicht daran gewöhnen kann, dass er erstens seinen Schulranzen schon alleine tragen kann und zweitens kein Baby mehr ist) sich eines Morgen in der Schule fast zu Tode erschreckt, weil sein Pausenbrot in dem Augenblick mit ihm spricht, als er herzhaft hineinbeißen will. Er klappt es auseinander und sieht: eine dicke fette lebendige Maus!

Ihr müsst wissen, die Katzenfamilien kaufen statt Schwein, Rind oder Huhn fürs Essen ein Viertel Pfund Gehacktes von Maus oder Ratte. Gibts natürlich auch alles in freilaufend. Bio. Wie bei uns Menschen. Lecker.

Also. Auf Konrädchens Pausenbrot liegt eine dicke fette weiße lebendige Maus, zwinkert ihn an, behauptet Marie-Antoinette zu heißen und eine Königin zu sein.

Konrad glaubt es nicht. Spinnt er jetzt oder was?! Leider wird er Marie-Antoinette nicht wieder los, egal, was er ihr androht. Was bleibt? Sie freunden sich an. Darf Konrädchen natürlich niemals nicht zugeben, klar. Würde Lebensgefahr für Marie-Antoinette bedeuten. Klar ist ihm nur, dass er die aufdringliche Mäusedame, diese eingebildete Königin, irgendwann irgendwie wieder los werden muss. Soviel steht fest.

In der Schule lernen Katzen neben allen anderen Fächern auch etwas über „die anderen“, die gefährlich sind. Das Fach heißt „Hundelehre“. Unterrichtet werden die Katzen von Herrn Katzkowski, der ihnen beibringt, dass Hunde, Ratten, Biber und anderes Getier höchst gefährlich sind und man sich immer und ständig vor ihnen in Acht nehmen muss.

Also soll Konrädchen sich jetzt für immer und immer nur mit seinen Schulkameraden treffen und nie andere Lebewesen kennenlernen? Dass Herr Katzkowski großen Blödsinn erzählt, erfährt Konrädchen am eigenen Leib. Gemeinsam mit Marie-Antoinette natürlich. Da wird sich gegenseitig gerettet, da werden neue Freundschaften geschlossen. Sogar mit „Feinden“. Selbst Marie-Antoinette lernt die Liebe ihres Lebens kennen.

Und irgendwann wird aus dem Konrädchen auch ein selbstbewusster Kater Konrad! Da staunt selbst Mama Katze und ist gerührt.

Astrid Henn hat für verschiedene Werbeagenturen gearbeitet, bevor sie sich darauf konzentrierte, hauptsächlich Zeichnungen für Kinderbücher zu machen. Die hier sind ihr ganz hervorragend gelungen. Ihr werdet sehen!

Und wer von Euch Hörbücher liebt, kann sich Sabine Ludwigs Geschichte vom Mut, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken, auch vorlesen lassen. Das macht Oliver Rohrbeck ganz großartig. Mit verteilten Rollen sozusagen.

Bremen, 22. April 2016