Was, wenn wir einfach die Welt retten?

von Frank Schätzing
Kiepenheuer & Witsch Verlag
2021, 336 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 20,00 Euro

Gute Frage. Antworten gibt es reichlich.

Wer zu denen gehört, die sich politisch, ökonomisch und ökologisch auf dem laufenden halten, kennt viele der Vorschläge und Antworten des Buches. Das heißt nicht, dass ich der Meinung sein könnte, es sei überflüssig. Ganz im Gegenteil.

Ich denke, Schätzing hat beim Zusammentragen der Fakten sehr darauf geachtet, dass junge Leute all das nachvollziehen können, worüber sie noch nicht Bescheid wissen, sich aber vielleicht unterschwellig dafür interessieren, weil es seit geraumer Zeit reichlich junge Leute gibt, die ihre Finger in die richtigen Wunden von Gesellschaft und Politik legen und nicht damit aufhören wollen. Gut so.

Es ist viel mehr als ein Nachschlagewerk für Nachhaltigkeit und intelligenterem Umgang mit allem, woran wir uns bedienen. Sehr oft auf dem Rücken anderer, Ärmerer. Was brauchen wir wirklich, was nicht? Lässt es sich nicht auch mit ein bisschen weniger materiellen Dingen, die wir anhäufen, gut und zufrieden leben, als mit immer mehr?

Schätzing glaubt, wir brauchen eine Revolution der Zuversicht, die uns irgendwann abhanden gekommen ist. Unsere größte Krise, schreibt Schätzing, ist nicht ein Virus oder die Erderwärmung. Es ist unsere innere Krise. In anderen Regionen der Welt, die von Armut, Bürgerkriegen und Naturkatastrophen geschüttelt werden, reden die Menschen von Aufbruch und Zusammenrücken. In Europa, im Westen, reden wir von Spaltung und Ende.

Politik sei die Kunst des Möglichen, sagen uns die Politiker gerne. Sieht Schätzing anders: „Politik ist die Kunst, das Unmögliche möglich zu machen. Diese Forderungen sollten wir an die Politik stellen.“

Denn, Zitat:

„Es war nicht die junge Familie mit dem Bali-Flug, nicht die Angestellte in ihrem Benziner auf dem Weg zur Arbeit, nicht der Rentner am Rindswurststand, die unsere Welt in Schieflage gebracht haben. Es waren Regierungen und Konzerne.

Menschen mit großer Macht, in deren Händen es gelegen hätte, es nicht so weit kommen zu lassen. Die gar nichts oder zu wenig getan haben. Sei es aus Unwillen, Inkompetenz oder beidem.“

Albert Einstein hat mal gesagt: „Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

Noch Fragen?

Bremen, 29. Juni 2021