Kleine Nachtkatze

von Sonja Danowski
NordSüd Verlag
2016, 48 Seiten
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Preis: 19,99 Euro

Ihr seid freigiebig, oder? Wenn es für einen guten Zweck ist, zum Beispiel für ein Tierheim, dann sind Kinder freigiebig. Das weiß ich genau. Denn Kinder geben gern etwas ab.

Hier ist es der kleine Toni, der seine Kuscheltiere für die Tombola des Tierheims spendet. Er ist stolz auf sich, dass er anderen Kindern damit eine Freude machen kann. Dabei bedenkt er nicht, dass er seine Einschlaftiere am Abend schmerzlich vermissen könnte. Aber dazu später mehr.

Im Tierheim macht Toni die Bekanntschaft von Valentin, einem wunderschönen großen Kater mit samtig-grauem Flauschfell. Am allerliebsten würde Toni diesen wunderschönen Kater sofort mit nach Hause nehmen. Aber das geht wohl nicht. Dafür singt er Valentin sein allerschönstes Katzenlied vor. Am Schnurren des Katers glaubt Toni zu erkennen, dass ihm sein Lied gefällt.

Die Tombola ist für das Tierheim ein großer Erfolg. Alle seine Kuscheltiere haben einen neuen Freund gefunden.

Am Abend ist irgendwann auch für Toni Zeit, ins Bett zu gehen. Erinnert Ihr Euch, was ich vor ein paar Zeilen geschrieben habe? Richtig. Tonis Bett ist so furchtbar leer. Alle seine Kuscheltiere liegen jetzt wohl in den Betten der Kinder, die sie gewonnen haben und helfen beim Einschlafen. Nur hier in seinem Bett liegt kein einziges Kuscheltier.

Das macht ihn so traurig, dass er nicht einschlafen kann, obwohl er furchtbar müde ist. Er steht auf, geht ins Wohnzimmer zu seiner Mama und klagt ihr sein Leid. Die hat sich schon so etwas gedacht, geht mit ihm zu einer Truhe und macht Toni mit Paul bekannt. Paul hat mal Mama gehört. Paul ist schon über 30 Jahre alt. Das ist ziemlich alt für ein Bärenleben. Toni gefällt Paul. Dumm nur, dass er keine Augen mehr hat. Und auch sein Fell ist ziemlich abgerupft. Egal. Mama näht Paul neue Augen an, holt noch eine Kuscheldecke und übergibt beides in die Obhut ihres kleinen Sohnes. Toni ist begeistert und kann es kaum erwarten, zurück ins Bett zu gehen.

Am nächsten Tag wartet auf Toni eine samtig-graue flauschige Überraschung, mit der er nicht im Traum gerechnet hätte. So findet auch Valentin ein schönes Zuhause. Toni muss jetzt lernen, dass Valentin zwar seine Gesellschaft und seine Katzenlieder mag, dass er sich aber keine Sorgen machen muss, wenn Valentin nachts mal nicht da ist. Denn auch Katzen brauchen ihren Freiraum, oder?

Bremen, 23. August 2016