Frieden ist ein magisches Wort. Frieden bedeutet jedem etwas anderes. „Unter Weltfrieden“, schreibt einer der Autoren, „stellen wir uns manchmal vor, dass alle Menschen sich gut verstehen. Tatsächlich betrifft Frieden keineswegs nur die Menschen, die sich um ihn bemühen. Frieden hat auch Folgen für die Natur und die Tiere. In Gebieten, in denen keine Menschen kämpfen, geht es der Natur und den Tieren gut.“

Was Frieden bedeuten kann, wird klar, wenn wir mit ansehen müssen, wie Diktatoren ihr eigenes Volk ermorden lassen, wenn wir mit ansehen müssen, dass Millionen Eltern mit ihren Kindern, ganze Familien, das Land verlassen müssen, das seit ihrer Geburt ihre Heimat gewesen ist, dass sie sich nicht anders zu helfen wissen, als sich auf eine Flucht über Meere zu begeben, immer den Tod durch Ertrinken vor Augen, weil ihnen in ihrer alten Heimat der Tod droht. Dafür haben sie alles zurückgelassen. Ein Haus, eine Firma, einen Beruf, Schule, Universität, Ausbildung, einfach alles. Nur, um zu überleben.

Für diese Menschen, die 2015 bis heute auch nach Deutschland geflohen sind, bedeutet unser Land: Frieden. Leider wurden und werden diese Menschen nicht von allen Menschen unserer Heimat willkommen geheißen. Ändern wir das. Dazu brauchen die Erwachsenen die Hilfe von Euch Kindern und Jugendlichen.

Kinder haben es den Erwachsenen immer schon vorgemacht. Sie lernen von anderen Kulturen, sie hören sich zu, sprechen miteinander.

Frieden bedeutet – und das ist das Wichtigste überhaupt: Etwas Mutiges tun. Taucht jemand auf, der Unruhe stiften will, gibt es auf der anderen Seite immer ganz viele, die zusammenstehen und zusammenhalten.

Frieden heißt geben. Das ist wichtiger als nehmen.
All das tun Kinder. Ohne Hintergedanken.
Erwachsene können viel von Kindern lernen.

Bremen, 5. April 2021