Flo und der Schnüffel-Büffel

von Max Moor
Rowohlt Rotfuchs Verlag
2017, 248 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Preis: 9,99 Euro

Florentine ist ein wenig anders, als alle in der Klasse. Ihre Haare versteckt sie immer unter einem Strohhut, weil sich ihre wilden, dunklen Locken sonst gar nicht bändigen lassen und den anderen schließlich die Sicht auf die Tafel versperren könnten. Sie trägt gerne Blümchenkleider und jeden Tag die gleichen Stiefeletten. Damit ist man immer richtig angezogen, findet Flo, wie sie sich gerne selber nennt. Egal ob die Sonne scheint oder ob es regnet.

Flo lebt bei ihrer Tante Marie-Claire. Ihre Mutter ist auf und davon. Nach Indien. Um sich selbst zu verwirklichen. Und sie hat ihrer Tochter den Ludwig vorbeigeschickt. Direkt aus Indien. Da man als Kind gerne Mutter und Vater und natürlich auch Oma und Opa hat, nennt Flo ihn glatt Opa. Passt vom Alter und Opaludwig stört es nicht. Nicht im geringsten, denn das ungestüme kleine Ding ist ihm richtig ans Herz gewachsen.

Umso mehr freut sich Flo auf die großen Ferien. Die darf sie bei Opaludwig auf dem Land verbringen. Da draußen, zwischen Weiden, Wiesen und Wäldern kann man so richtig nach Herzenslust rumtoben. Und die vielen Tiere. Vor allem die Wasserbüffel vom Nachbarn haben es Flo angetan.

Sobald sie angekommen ist, rennt sie auch schon los, zur Weide mit den mächtigen, zotteligen Tieren. Doch was ist das? Da liegt ein kleines schwarzes zotteliges Häufchen halb versteckt unter den Büschen. Ein Wasserbüffeljunges, das keine, aber auch gar keine Reaktionen zeigt.

Wie furchtbar! Da muss man doch helfen können. Schnell läuft Flo los und holt Opaludwig dazu. Gemeinsam holen sie den kleinen Wasserbüffel nach Hause, legen ihn im Wohnzimmer neben den Kamin und decken ihn mit allem zu was sie finden können. Er muss erstmal warm werden, hat Bauer Werner ihnen erklärt.

Der ist nämlich ausgerechnet verreist und kann sich nicht um den neugeborenen kleinen Büffel kümmern.

Flo und Opaludwig geben alles. Dem kleinen Wasserbüffel wird langsam wieder warm und er beginnt auch vorsichtig zu trinken. Das ist ungeheim wichtig, damit er überlebt.

Schon bald ist er über den Berg und Flo ist überglücklich. Gemeinsam tollt sie mit dem kleinen Zottel über die Wiesen. Die beiden verstehen sich blind – also ohne Worte beziehungsweise mit. Das klingt jetzt vielleicht ein wenig wirr, aber wenn Ihr gerade gelesen und verstanden habt, das der kleine Wasserbüffel mit Flo spricht, dann ist das tatsächlich so. Er erklärt ihr seine Welt, die der Wasserbüffel-Herde und somit seine Familie.

Da kommt Flo leider auf eine verhängnisvolle Idee.

Bremen, 24. Oktober 2017