Emilia und der Junge aus dem Meer

von Annet Schaap
Thienemann Verlag
2019, 393 Seiten
Altersempfehlung: ab 11 Jahren
Preis: 15,00 Euro

Emilia Wassermann – genannt Lämpchen – wohnt mit ihrem Vater im Leuchtturm. Eigentlich ist ihr Vater der Leuchtturmwärter. Er muss jeden Abend die vielen Stufen hinauf in den Turm steigen und mit einem Streichholz das Licht hoch oben anzünden, damit die Schiffe sicher in den Hafen gelangen. Eigentlich muss er die Stufen hinaufsteigen. Aber da Augustus Wassermann ein amputiertes Bein hat und er seit dem Tod von Emilias Mutter seinen Kummer mit Alkohol ertränkt, kümmert sich Lämpchen um das Entzünden des Feuers.

Das ist eine große Verantwortung für ein kleines Mädchen. Nie darf sie das Feuer vergessen, nie darf sie vergessen, dass immer genug Streichholzer im Leuchtturm vorhanden sein müssen. Nie, nie, nie.

Eines Tages passiert dann aber genau das, was nicht passieren darf. Lämpchen hat keine Streichhölzer mehr, es herrscht Sturm und das Feuer bleibt aus. Es kommt wie es kommen muss. Ein Schiff läuft auf Grund und mit ihm ertrinken viele Matrosen im tosenden Wasser.

Als der Sheriff nach dem Rechten sehen will, erkennt er sofort den Ernst der Lage. Ein Trunkenbold und ein kleines Mädchen. Das kann ja auch nicht gut gehen. Augustus Wassermann wird verdonnert seinen Dienst wieder selber zu versehen, selbst wenn er die Stufen hoch kriechen muss und Lämpchen, das arme Lämpchen muss für die nächsten sieben Jahre im schwarzen Haus des Admirals arbeiten.

Keiner geht dort gerne hin, denn dort gibt es angeblich ein Monster. Das hat zwar bisher noch keiner gesehen, aber an Gerüchten ist ja auch immer ein bisschen Wahrheit.

Lämpchen ist ein sehr neugieriges kleines Mädchen und immer hilfsbereit. Deshalb steigt sie trotz Verbots natürlich erst reicht in den zweiten Stock hinauf. Sie will sauber machen, dafür ist sie schließlich da. Und ein wenig neugierig ist sie natürlich auch, warum es in der Speisekammer so stinkt und dieser komische Gestank, so wie nach faulendem Fisch, auch im ganzen zweiten Stock zu riechen ist.

Als sie das verbotene Turmzimmer, das mit einem Riegel gesichert ist öffnet, findet sie – kein Monster- nein, sondern einen sonderbaren Jungen. Dieser Junge ist anders, als alle Menschen, denen sie bisher begegnet ist. Er ist ungehobelt, frech, launisch und er hat ein Handicap. Das allerdings macht ihn zu etwas Besonderem und Emilia wird herausfinden, was das ist.

Bremen, 2. Mai 2019