Buchcover "Die Welt da draußen" von Jessica Meserve

Die Welt da draußen

von Jessica Meserve
Bohem Verlag
2022, 36 Seiten
Altersempfehlung: ab 5 Jahren
Preis: 16,95 Euro

Der Kaninchenbau ist muckelig warm, bietet Geborgenheit, jede Menge Familie und Futter, also süße Möhren. Schön. Aber, was befindet sich außerhalb dieses Zuhauses?

Kaninchen würde es gerne herausfinden. Die Welt da draußen ist sicher interessant und sollte erobert werden. Leider ist Kaninchen zu ängstlich. Zumal es sich, wie alle Kaninchen, vor allem, was nicht nach Kaninchen aussieht oder so riecht, fürchtet.

Zu ihrer aller Sicherheit hat die Familie deshalb rund um den muckeligen Kaninchenbau jede Menge Warnschilder aufgestellt. Schilder die darauf hinweisen, dass man ab hier sicheres Gelände verlässt und sich quasi auf Feindesland befindet, das zu betreten, nicht empfehlenswert ist.

Im Allgemeinen hält sich Kaninchen an die Regeln und beachtet alle Schilder. Aber was macht man, wenn man ganz kurz hinter einem dieser Schilder eine dieser allerperfektesten, allerschönsten, allersaftigsten Möhren sichtet?

Tja. Kaninchen sieht zwar all die Warnschilder, hoppelt aber weiter bis hin zu dieser Möhrenschönheit und schafft es tatsächlich, die Möhre aus der Erde zu ziehen – zahlt dafür aber einen hohen Preis. Welchen?

Nun – wenn man sich nicht an Warnschilder hält, kann es passieren, dass man strauchelt, kullert und im falschen Bau landet. In einem Baumstamm. Pech. Kommt aber noch schlimmer.

Bei dem Versuch, sich vor wem auch immer zu retten, stürzt Kaninchen im hohen Bogen ins Wasser. Wasser? Was ist das denn?! Jedenfalls ist es gefährlich, das erkennt der kleine Abenteurer und kann sich in letzter Sekunde auf einen schwimmenden Baumstamm retten, der aber keine Anstalten macht, mit ihm ans rettende Ufer zu schwimmen. Da braucht es Hilfe. Und zwar von einem dieser „Nichtkaninchen“. Das große haarige Ding mit dem langen Rüssel schiebt den Baumstamm ans Ufer, so dass Kaninchen flüchten und sich in einer Erdhöhle verstecken kann.

Hier ist nichts muckelig warm und trocken. Hier ist es kalt und feucht und zu fressen gibt es auch nichts. Da plumpst mit einem Mal etwas in sein Versteck. Kaninchen beäugt es vorsichtig. Das scheint keine Möhre zu sein. Aber – der Hunger lässt ihn das runde Dings probieren. Schmeckt gut, findet Kaninchen. Und bedankt sich beim „Nichtkaninchen“, das jetzt alle seine Freunde vorstellt, die natürlich wissen wollen, wer sich da im Erdloch versteckt hat.

Bis zum Abend verbringen alle einen wunderschönen Tag zusammen. Dann ist es Zeit, nach Hause zu hoppeln. Alleine? Und fast dunkel ist es auch bereits. Kein Problem. Alle seine neuen Freunde haben das kleine ängstliche Kaninchen sicher nach Hause begleitet.

So geht das mit dem Finden von Freunden, die nicht unbedingt so aussehen wie man selbst. Zum Nachmachen empfohlen!

Bremen, 20. März 2022