Buchcover "Die Bombe" von Alcante und Laurent-Frédéric Bollée

Die Bombe

von Alcante und Laurent-Frédéric Bollée
Carlsen Verlag
2020, 472 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 42,00 Euro

Am 6. August 1945 wurde Hiroshima von einer Atombombe ausgelöscht.

Ein tragisches Ereignis von historischer Dimension, das den Krieg beendete und für die Menschheit ein neues Zeitalter einleitete.

Aber was hat dazu geführt, das sie gebaut wurde?
Wie wurde entschieden, dass sie eingesetzt wird?
Warum in Hiroshima?
Wer waren die wichtigsten Akteure – berühmte oder verkannte – dieses Dramas?
Was waren die Auswirkungen der Explosion?
Was war mit den Opfern?

Von den Uranminen in Katanga bis nach Japan über Deutschland, England, Norwegen, die UdSSR und die USA, von den Labors in Los Alamos bis zur Bombardierung im Pazifik ist dies die unglaubliche wahre Geschichte der Atombombe.

Und sie wird uns nicht von irgendeinem Wissenschaftler erzählt. Oh nein. Sie lässt sich herab. Sie erzählt uns ihre Lebensgeschichte persönlich.
Sie erzählt sie uns mit großem Stolz und einer Überheblichkeit, dass einem beim Lesen übel wird:

„Getauft wurde ich im Jahr 1789. Man nannte mich Uran, nach einem Planeten, wie es scheint, der soeben entdeckt worden war. Am Anfang war das Nichts. Doch dieses Nichts enthielt bereits alles.

Dann entstand, vor über vier Milliarden Jahren, die Erde aus einer Ansammlung kosmischen Staubes. Göttlicher Wille? Außerordentlicher Zufall? Wird man das eines Tages wissen? Egal. Schließlich war ich bereits da!“

Die Geschichte der Bombe ist deshalb so furchtbar, weil es Menschen gegeben hat, die ihre Machtphantasien verwirklichen wollten, die Wissenschaftler in einer Art Wettkampf aufeinanderhetzten, die sich gegenseitig bespitzelt haben, um das Rennen um die Tod bringende Bombe für ihr Land zu entscheiden, die die Geburt der Bombe feierten wie den Sieg über Leben und Tod. Und die schließlich entschieden, dass man die Bombe einsetzt. Wann man sie einsetzt. Und wo.

Und immer ist es die Bombe selbst, die die Arbeiten an ihrer Funktionsfähigkeit kommentiert und bewertet. Mich persönlich hat diese Graphic Novel aus vielerlei Gründen oft weinen lassen.

Alle drei Autoren hatten, jeder für sich, gute Gründe, sich an dieser Arbeit zu beteiligen. Es waren schmerzliche, geschichtliche, moralische.

Danke.

Bremen, 4. Oktober 2020