Buchcover "Der kleine Prinz nacherzählt von Agnés de Lestrade und Valeria Docampo

Der kleine Prinz

von Agnés de Lestrade und Valeria Docampo
Mixtvision Verlag
2019, 56 Seiten
Altersempfehlung: ab 4 Jahren
Preis: 15,00 Euro

Sehr mutig, sich diesem großartigen Kinderbuch auf eine andere Weise zu nähern. Aber das ist ausgesprochen wunderbar gelungen.

Aber ein kurzer Blick zurück: Erinnert Ihr Euch noch an das Bilderbuch „Die Wörterfabrik“? Ihr findet es auf meiner Seite.

Die beiden Frauen, die dieses Bilderbuch seinerzeit zum Leben erweckt haben, erzählen jetzt die Geschichte, die wir alle kennen: Es ist die Geschichte des kleinen Prinzen.

Er zerstreitet sich mit seiner Rose und verlässt seinen Heimatplaneten, um die Welt zu erkunden und um neue Leute kennen zu lernen: Den König ohne Untertanen, den Eitlen, den Säufer, den Geschäftsmann, den Laternenanzünder. Aber nirgendwo findet er ein neues Zuhause. Auch auf der Erde nicht.

Sieben Tage ist er unterwegs. An diesen sieben Tagen lernt er alles Wesentliche über das Wesen des Menschseins: Er erfährt von Trauer, Einsamkeit und Angst, aber auch von Freundschaft, Liebe, der Überwindung der Angst vor dem Tod und der Kraft der Erinnerung.

Mit seinem neuen Freund, dem Piloten, diskutiert er über alle Fragen des Lebens – nicht zuletzt über Recht und Gerechtigkeit, Besitz und Verteilung, Glaube und Erlösung. Gespräche zwischen zwei Gestrandeten, von denen man am Ende nicht weiß, wer wessen Lehrer war.

Als das Buch von Antoine Saint-Exupéry 1943 erschien, wusste niemand so recht, für welche „Zielgruppe“ sein philosophischer Text sein sollte: Zu erwachsen für Kinder, zu kindlich für Erwachsene.

Mir war das immer schon egal. Die Kinder meiner Familie haben den kleinen Prinzen allesamt verschlungen. Gemeinsam mit ihren Müttern und Vätern, versteht sich.

Ich liebe dieses kleine Buch heute noch und finde dieses „zu erwachsen für / zu kindlich für“ überflüssig, seit es das Bilderbuch von Lestrade und Docampo gibt. Lest es und liebt es!

Agnès de Lestrade schreibt Bücher, erfindet Gesellschaftsspiele und dichtet Lieder. Es gibt über 20 erfolgreiche Bücher von ihr.

Valeria Docampo findet die Inspiration für ihre wunderbaren gefühlvollen Illustrationen im Alltag. Sie kommt aus Buenos Aires.

Bremen, 5. August 2019