Der Detektiv von Paris

von Walter Hansen
Ueberreuter Verlag
2018, 283 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 14,95 Euro

Bereits vor 200 Jahren wurde in Europa, um genauer zu sein in Paris, ein ganz entscheidender Grundstock für die heutige Polizeiarbeit gelegt.

Der Mann, der am 23. Juni 1775 in Arras in Frankreich geboren und selber 25 Mal aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, heißt Francois Eugene Vidocq. Francois muss früh lernen, das er keinem trauen kann. In den dunklen Gassen und zwischen allerlei Gesindel und Gaunern weiß er sich aber früh zu behaupten. Wer ihn betrügen will, den betrügt er. Wer ihm zu nahe kam, riskiert so manch blauen Fleck.

Dabei ist er aber immer auf der Seite der Armen und Schwachen. Leider fällt er noch sehr jung auf einen charmanten, gut gekleideten Dieb und Betrüger herein. Über Nacht muss er sein Elternhaus verlassen.

Doch auf den Straßen Frankreichs lebt es sich zu dieser Zeit gefährlich. Immer wieder wird er selber ein Opfer von dreisten Gaunern und immer wieder gerät er an die Falschen.

Zur damaligen Zeit war es nämlich üblich, andere zu denunzieren, dass heißt andere zu beschuldigen. Die Seite, die mehr Zeugen aufweisen konnte hatte Recht. So einfach wurde damals geurteilt. Und da die Gauner sich gut organisiert hatten und immer noch einen Zeugen mehr aufweisen konnten, ging so mancher unschuldig ins Gefängnis.

Das passiert auch dem jungen Francois. Zu Unrecht verurteilt gelingt ihm die Flucht. Doch ab sofort kann er nicht mehr unter seinem Namen leben. Jedesmal, wenn er sich wieder erfolgreich eine Existenz aufgebaut hat, holt ihn seine Vergangenheit ein. Bis zu dem Tag, an dem er erpresst wird und keine andere Möglichkeit sieht, als sich zu stellen und dem Gefängnisdirektor einen ungewöhnlichen Handel anzubieten.

Er, Francois Eugene Vidocq verspricht dem Direktor die Verbrecher von Paris zu fangen und die Kriminalität zu senken. Francois, der Zeit seines Lebens zwischen Gaunern, Betrügern und Dieben gelebt hat, weiß sehr genau wie sie sich organisieren, er kennt ihre Gaunersprache und kann sich unauffällig zwischen ihnen bewegen.

Tatsächlich gelingt es ihm, eine völlig neue Struktur in die Polizeiarbeit zu bekommen, die noch heute in der modernen Polizeiarbeit verwendet wird.

Dies ist die Geschichte, über den Dieb, der später einer der erfolgreichsten Verbrecherjäger ganz Frankreichs, wenn nicht gar der ganzen Welt wird und der ein Vorbild für die Figuren Sherlock Holmes und Hercule Poirot ist.

Bremen, 11. Dezember 2018