Buchcover "Das Verschwinden des Prinzen Oleomargarine" von Mark Twain und zu Ende erzählt von Philipp Stead

Das Verschwinden des Prinzen Oleomargarine

von Mark Twain und Philipp Stead
Knesebeck Verlag
2018, 160 Seiten
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Preis: 25,00 Euro

An einem Abend im Jahre 1879 übernachtete Mark Twain mit seinen Töchtern im Hotel. Sie baten ihn inständig um eine Gute-Nacht-Geschichte. Mark Twain schaute sich ein Bild in einer Zeitung an und begann zu erzählen.

Es war die Geschichte von Johnny, einem armen Jungen und seiner Henne „Pest und Hungersnot“. Durch eine gute Tat kommt Johnny in den Besitz von magischen Samen, die es ihm ermöglichen, mit Tieren zu sprechen. Die Tiere helfen ihm bei der Suche nach dem verschwundenen Prinzen Oleomargarine.

Im Angesicht eines tyrannischen Königs kommen Johnny und seine tierischen Freunde zu der Einsicht, dass Großzügigkeit, Empathie und Mut wertvollere Gaben sind als Macht und Geld.

Irgendwann später machte sich der Autor Notizen zur Geschichte. Leider blieb die Geschichte unvollendet. Die Notizen verschwanden.
Bis jetzt.

Im Mark-Twain-Archiv der University of California (Berkley) fand man seine Notizen über ein Jahrhundert später wieder. Sie bilden nun die Grundlage für die vorliegende märchenhafte Geschichte, die von Philip Stead vervollständigt wurde und von den wunderbaren und humorvollen Illustrationen Erin Steads begleitet wird.

Es ist eine Erzählung, die über die Zeit nicht an Aktualität und Bedeutung verloren hat und einmal mehr zeigt, warum Mark Twain zu Amerikas legendärsten Schriftstellern zählt. Er wird mit großen Respekt als einer der bedeutendsten Schriftsteller der amerikanischen Literatur angesehen.

Die Familie zog nach Hannibal, Missouri. Eine Kulisse, die ihn zu seinen zwei bekanntesten Erzählungen inspirierte: Die Abenteuer des Tom Sawyer und die Abenteuer des Huckleberry Finn. Twain und seine Frau Olivia hatten vier Kinder. Mark Twain ist 1910 gestorben.

Philip und Erin Stead sind Autor und Illustratorin zahlreicher Kinderbücher und haben für ihre Arbeiten diverse Auszeichnungen erhalten.

Diese beiden Menschen haben da weiter gemacht, wo Mark Twain aufgehört hat. Er schreibt uns ins Buch:
„Hallo, mein Name ist Philip Stead, und wenn man ihn zu schnell ausspricht oder nuschelt, klingt er wie „Philip’s dead!“ Philip ist tot. Was gar nicht stimmt. Wirklich nicht. Aber wahrscheinlich kennst du mich gar nicht und hast meinen Namen noch nie gehört, ob zu schnell ausgesprochen oder anderswie. Dafür hast du vermutlich schon von meinem Freund Mark Twain gehört. Diese Geschichte hat er mir erzählt, und im Gegensatz zu mir ist Mark Twain wirklich tot. Glaube ich jedenfalls, denn nachdem er mir dreiviertel der Geschichte erzählt hat, stand er auf, um sich noch eine Tasse Tee zu holen, und ist einfach verschwunden – puff!

Ich hoffe, er hat den Tee gefunden.

Johnnys Geschichte ist aktueller als man denkt.

Bremen, 15. März 2018