Das tiefe Blau der Worte

von Cath Crowley
Carlsen Verlag
2018, 395 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 17,99 Euro

Bevor sie diesen Ort verlassen hat, hat sie Henry noch einen Brief geschrieben und diesen in der Briefbibliothek der kleinen Secondhand-Buchhandlung seiner Eltern in sein Lieblingsbuch gelegt. Es ist nicht nur ein Brief gewesen, um sich von Henry zu verabschieden, nein – es ist ein ganz persönlicher Brief gewesen.

Aber Henry hat nie auf diesen Brief geantwortet. Das ist jetzt drei Jahre her und eigentlich wollte sie nie zurückkommen. Doch etwas ist passiert. Cal, ihr Bruder ist tödlich verunglückt. Er ist ertrunken, weil sie ihn einmal hat alleine schwimmen lassen. Die Vorwürfe die Rachel sich macht, nehmen kein Ende. Deshalb schickt ihre Mum sie zurück an den Ort ihrer Kindheit.

Nichts scheint sich verändert zu haben. In dem kleinen Buchladen trifft man sich immer noch um über Literatur zu reden und die Briefbibliothek, dieser einzigartige Ort, an dem jeder seine Gedanken und Anmerkungen in die Bücher schreiben darf und natürlich auch einen Brief hinterlegen kann, für den nächsten der das Buch in die Hände bekommt oder aber für eine ganz besondere Person, ja, auch die Briefbibliothek ist noch da.

Hier trifft Rachel Henry wieder. Henry, der einst ihr bester Freund, ihr Seelenverwandter war und der sich gerade mal wieder von Amy getrennt hat. Naja, eigentlich hat Amy sich von Henry getrennt. So wie sie es schon viele Male vorher gemacht hat, seit dieser einen letzten Nacht, die Henry eigentlich mit Rachel verbringen wollte.

Warum Henry nie auf ihren Brief geantwortet hat, wird sie erfahren. Das wird aber eine ganze Weile dauern. In dieser Zeit trifft sie ihre alten Freunde Lola und Hiroko wieder, die immer noch Musik machen. Sie trifft George, Henrys Schwester, die sich in einen unbekannten Briefeschreiber verliebt hat, der ihr seit einiger Zeit keine Briefe mehr in der Briefbibliothek hinterlässt und sie wird ihnen allen irgendwann von Cal erzählen können, aber auch das braucht seine Zeit.

Bremen, 14. Mai 2018