Buchcover "Das Leben meines besten Freundes" von Judith Gridl

Das Leben meines besten Freundes

von Judith Gridl
Knesebeck Verlag
2017, 237 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 14,95 Euro

Jakob hat es mal wieder übertrieben. In der Schule läuft es verdammt schlecht. Sein Vater ist mittlerweile stocksauer und will sich das nicht länger bieten lassen. Es muss etwas passieren und zwar sofort. Schließlich soll es Jakob mal zu etwas bringen. Von nichts kommt nichts.

Damit er sich bereits jetzt ein feines Freunde-Netzwerk aufbauen kann, soll aufs Internat. Aber nicht auf irgendeines, sondern auf Schloss Barenburg – ein Elite-Internat. Ausgerechnet jetzt, wo er doch Fine kennengelernt hat. Unmöglich!
Auch seine Cousine Marie, kann ihm nicht helfen. Der Entschluss der Eltern steht felsenfest.

Samir, Jakobs bester Freund, der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht, hat zur gleichen Zeit ganz andere Probleme. Sein Vater ist seit fast drei Monaten spurlos verschwunden. Die Schneiderei seiner Eltern wird seitdem von zwei entfernten Verwandten betrieben. Allerdings ist das einstmals florierende Geschäft nicht wiederzuerkennen. Der Dreck vor der Tür sieht nicht einladend aus und Geld kommt auch nicht mehr in die Kasse. Das erzählen sie jedenfalls Samirs Mutter Marjam, die mittlerweile schon nicht mehr weiß, wie sie ihre drei Kinder ernähren soll.

Als Samir einem arabischen Clan zu nahe kommt, weil er glaubt, das die etwas mit dem Verschwinden seines Vaters zu tun haben, wird es gefährlich für ihn im Wedding. Nach einer ernstzunehmenden Drohung muss Samir untertauchen.

Da kommt Jakob eine geniale Idee. Die beiden Jungs, die sich so ähnlich sehen, tauschen ihre Plätze. Samir fährt für Jakob auf Schloss Barenburg und Jakob wohnt solange bei Samirs Familie. Deal!

Jakob wird zum Retter der kleinen Schneiderei für Samirs Familie und beweist einen unglaublichen Geschäftssinn, so ganz ohne Elite-Internat. Währenddessen nimmt Samir die Spur seines Vaters auf. Er lernt Englischvokabeln, paukt mit Hilfe von Clara Mathegleichungen und macht noch einen kleinen schüchternen Jungen ohne Freunde stolz und glücklich.

Beide finden durch den Tausch einen ganz neuen Platz im Leben und lösen so ganz nebenbei auch noch einen spannenden Kriminalfall.

Ein Buch über ganz unterschiedliche Welten von Arm und Reich und über eine wunderbare Freundschaft. Es ist eine moderne Variante von „Emil und die Detektive“, das Ihr sicherlich alle kennt. Sehr zu empfehlen!

Bremen, 21. November 2017