Buchcover "Die höchst eigenartige Verschwörung von Barrow's Bay" von Nicholas Gannon

Die höchst eigenartige Verschwörung von Barrow’s Bay

von Nicholas Gannon
Coppenrath Verlag
2017, 368 Seiten
Altersempfehlung: ab 12 Jahren
Preis: 16,95 Euro

Wie war das noch im ersten Teil: Archer will unbedingt die Welt erforschen, vom Dschungel bis zur Wüste. Genau wie seine Großeltern. Aber die verschwanden vor zwei Jahren spurlos bei einer Expedition am Südpol. Seither lassen Archers Eltern ihn kaum noch vor die Tür.

Entdecker-Tradition als Familientradition weiterführen? Auf gar keinen Fall. Als eines Tages ein einäugiger Kapitän auftaucht und Archer einen Haufen Koffer mit Reisezeichnungen übergibt, steht für Archer fest, dass er zum Südpol reisen und seine Großeltern finden muss. Soweit bekannt.

Im zweiten Band geht es spannend weiter.

In Rosewood verbreiten sich Gerüchte, dass Archers Großeltern vom Südpol zurück erwartet werden. Was auch stimmt. Denn eines schönen Tages sind sie da. Archers Mama reagiert wie immer ein wenig hysterisch, der Vater eher pragmatisch und abwartend. Die Gerüchteküche verbreitet auch, dass Rachels und Ralphs Expedition an den Südpol ein großer Schwindel gewesen sein muss und sie die Entdecker-Gesellschaft von Barrow’s Bay bis ins Mark blamiert haben und sie selbst daher als höchst unglaubwürdig dastehen. Was für die Gesellschaft eine ziemlich große Schande wäre, würde das stimmen.

Dass der Kapitän des Forschungsschiffes mit Geld bestochen wurde, damit er das Forscherpaar in einem unbeobachteten Augenblick auf dem Eisberg zurück lässt, wird zu beweisen sein. Gerüchteküchen sind ja, wie wir alle wissen, nicht ungefährlich.

Hier ist es so, dass die Bewohner von Rosewood tatsächlich davon überzeugt sind, dass Rachel und Ralph Helmsley auf Rache sinnen. Angeblich sollen sie Rosewood mit einem Fluch belegt haben. Nur so ist angeblich dieser Schneesturm zu erklären, der sich gerade ankündigt. Und noch ein Gerücht macht die Runde: Dass mit dem Eisberg soll ein großer Schwindel sein und man fragt sich mehr oder weniger ernsthaft besorgt, ob Rachel und Ralph Helmsley entweder verrückt, gefährlich oder sogar beides sind?!

Seht Ihr?! Gerüchteküchen arbeiten sehr effektiv. Jedenfalls glauben das die Leute von Rosewood, dumm wie sie sind.

Archer jedoch behält, wie immer, die Ruhe, bespricht sich mit seinem besten Freund Oliver und beschließt, seinen Großeltern zu helfen. Dass das gefährlicher ist als gedacht, wird sich sehr schnell herausstellen, denn es gibt jemanden, der es wohl darauf anlegt, Rachel und Ralph Helmsley verschwinden zu lassen.

Für Archer riecht das schwer nach Verschwörung. Was sich bestätigt, denn Oliver,Adélaide und er kommen einer ungeheuerlichen Verschwörung auf die Spur: Wissenschaftler als Kriminelle, die Menschen verschwinden lassen? Unfassbar!

Beschlossen ist jedenfalls folgendes: Die Kinder müssen – unter Zuhilfenahme geheimnisvoller Pflanzentinkturen und mehr oder weniger guten Plänen (die mal schief laufen und mal nicht) – ziemlich schnell diesen betrügerischen Wissenschaftlern das Handwerk legen, denn der Präsident der Entdecker-Gesellschaft von Barrow’s Bay will Rachel und Ralph Helmsley nicht nur Betrug unterstellen, sondern sie auch noch aus der Gesellschaft ausschließen und sich selbst zum Vorsitzenden ernennen. Damit hätte er endlich seinen Konkurrenten aus dem Weg geräumt.

Bevor Euch vor lauter Aufregung beim Lesen die Puste weg bleibt, deckt Euch vorher bitte mit jeder Menge Schokoladenpralinen ein. Das klappt auch bei Archer, Olli und Adélaide.

Bremen, 13. Oktober 2017