Den Mund voll ungesagter Dinge

von Anne Freytag
Heyne fliegt Verlag
2017, 400 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Preis: 14,99 Euro

Von Hamburg nach München. Wie schrecklich. Und zwar für immer! Nicht nur im Urlaub sondern für alle Tage. Schrecklich, schrecklich, schrecklich. Das findet jedenfalls Sophie, die sich mit ihren 17 Jahren wohl oder übel mit dem Umzug arrangieren muss.

Ihr Vater hat eine neue Frau kennen gelernt und mit der möchte er jetzt sein Leben verbringen. Deshalb der Umzug. Sophies Mutter ist schon kurz nach ihrer Geburt auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Sie mussten beide ohne sie klar kommen. Darum waren Papa und sie immer ein eingeschworenes Team. Bis heute!

Natürlich will Sophie die neue Frau an Papas Seite ablehnen. Sie will sie auf gar keinen Fall auch nur für eine klitzekleine Sekunde warmherzig, freundlich, nett, zuvorkommend finden. Und auch die beiden kleinen Brüder – pah! – so was braucht man doch nicht – sind nicht zum gern haben da.

Natürlich ist Lena, also Papas Freundin, super nett, macht mit Abstand die besten Sandwichs der Welt und vor allem, macht sie irgendwie immer alles richtig. Sogar die beiden Jungs sind einfach zum Knutschen. Könnte also alles gut sein. Ist es aber nicht.

Neue Freunde zu finden ist für Sophie nicht so schwer. Sie ist ein bildhübsches Mädchen und die Jungs schwärmen schon bald um sie herum. Und dann ist da auch noch Alex. Alex wohnt im Nachbarhaus und sie ist ein wunderbares Mädchen in ihrem Alter mit einer niedlichen Zahnlücke, grasgrünen Augen und verrückten Ideen. Zum Beispiel ein nächtlicher Ausflug ins Schwimmbad.

Und exakt dieser Ausflug bringt etwas ins Rollen, dass sich wie ein leises Bauchgefühl anschleicht, zu einem leichten Grummeln wird und irgendwann nicht mehr aufzuhalten ist. Völlig verrückt, unmöglich, nicht normal.

Bremen, 6. März 2017